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Forschung
Forschungsprofil
Das Forschungsprofil der Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie ist zu charakterisieren als Präventionsforschung auf dem Gebiet der berufsbedingten Haut- und Atemwegserkrankungen. Die Forschungsaktivitäten des Fachgebietes werden mit dem Anliegen betrieben, zur Qualitätssicherung von Präventionsmaßnahmen im Sinne einer evidence based prevention beizutragen.
Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe (Dermatologie, Gesundheitspädagogik und Gesundheitspsychologie) arbeitet daran, ein abgerundetes System aufeinander aufbauender und miteinander verzahnter Präventionsangebote für Menschen an hautbelastenden Arbeitsplätzen zu schaffen. Modelle für eine Verzahnung von ambulanter und stationärer Betreuung (integrierte Versorgung/“Entsektoralisierung“) mit dem Ziel einer optimierten Kooperation der verschiedenen Leistungserbringer im Gesundheitswesen in Fragen der Prävention wurden an der Universität Osnabrück entwickelt und mittlerweile durch die Unfallversicherungsträger flächendeckend ermöglicht. In einigen Schwerpunktbereichen (z. B. Friseurhandwerk, Altenpflege) ist durch Einführung dieser Maßnahmen bereits die Häufigkeit berufsbedingter Hauterkrankungen um mehr als 60% zurückgegangen, und parallel dazu sind in gleichem Umfang die Kosten für berufliche Rehabilitationsmaßnahmen (Umschulungen) gesunken. Hier wird das sozioökonomische Potenzial von Prävention deutlich: Verbesserung der Leistungen für den Einzelnen und Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit und des Arbeitsplatzes sind bei gleichzeitiger Senkung der Kosten für die Solidargemeinschaft umsetzbar.
Angesichts der Dringlichkeit der Problematik berufsbedingter Hautkrankheiten in Europa hat die Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie auch auf europäischer Ebene die Kooperation und die Durchführung von Forschungsvorhaben weiter vorangetrieben und intensiviert. Beispielhaft seien an dieser Stelle die abgeschlossenen bzw. angelaufenen EU-geförderten Projekte
- „SafeHair 2.0 – Systematische Entwicklung und Validierung eines modularen zielgruppenspezifischen Instrumentes zur Gestaltung von Lehr-Lern-Arrangements zur Prävention von Berufsdermatosen im Friseurhandwerk in Europa“ und
- „Development and Implementation of European Standards on Prevention of Occupational Skin Diseases (StanDerm)“ (ISCH COST Action TD1206)
genannt. Auch auf nationaler Ebene konnte mit dem Verbundforschungsprojekt „Experimentelle, klinische und edukative Einflussfaktoren auf berufsbedingte Hauterkrankungen (OCCUDERM)“ des Niedersächsischen Instituts für Berufsdermatologie (NIB) ein Forschungsvorhaben initiiert werden, mit dessen Forschungsergebnissen die Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen maßgeblich verbessert werden kann.